Wasserbehandlungsanlage in Ronneburg geht wieder in Betrieb

Nach drei Monaten ist die Wasserbehandlungsanlage (WBA) der Wismut GmbH am Standort Ronneburg wieder in Betrieb gegangen. In der vergangenen Woche wurden die Anlagenteile Schritt für Schritt wieder in Betrieb genommen. Nach Abschluss des Probebetriebes reguliert die WBA wieder den Flutungswasserspiegel und reinigt die anfallenden kontaminierten Gruben- und Oberflächenwässer am Standort Ronneburg.

Am 29. Mai dieses Jahres wurde die Anlage nach zehn Jahren Dauereinsatz erstmalig für einen längeren Zeitraum für eine Generalinstandsetzung abgeschaltet. Dazu hatte das Sanierungsunternehmen das Wasser im Grubengebäude ca. 7 Meter unter das Niveau des  Gessenbaches abgesenkt, um die Anlage in dieser Zeit ohne Risiko warten zu können.

Im Rahmen der Generalinstandsetzung wurden in einem ersten Schritt Becken, Rohrleitungen entleert  und gereinigt. Danach wurden u. a. 780 m Rohrleitungen und 29 Schieber erneuert, Schäden an der  Beckenauskleidung der Neutralisationsbecken beseitigt, die Beschichtungen im Bereich der  Schlammbehandlung und Immobilisierung repariert. Zur Vereinfachung bei der Reinigung der Rohrleitungen wurden so genannte Molchschleusen eingebaut. Außerdem wurden  Hardwarekomponenten des Prozessleitsystems getauscht und seine Software aktualisiert. Die Kosten für die Maßnahmen betragen ca. 1,5 Mio. Euro.

Die Wasserbehandlungsanlage Ronneburg dient der Reinigung der am Standort Ronneburg anfallenden kontaminierten Gruben- und Oberflächenwässer. Darüber hinaus ist sie das Kernelement zur Steuerung des Wasserpegels in der Grube des Ronneburger Bergbaurevieres südlich der Bundesautobahn A4. Es wird davon ausgegangen, dass die Anlage noch 20 bis 25 Jahre betrieben werden muss.

Die Anlage wurde 2000/2001 errichtet und ging 2002 in Betrieb. Seitdem im August 2006 das Flutungswasser des Ronneburger Grubengebäudes das installierte Fassungssystem im Gessental erreichte, arbeitet die Anlage kontinuierlich. Mit dem Anstieg des Flutungswasserspiegels zeigte sich, dass die WBA Ronneburg mit ihrer damaligen Kapazität (550 m³/h) nicht in der Lage war, das Flutungsgeschehen langfristig steuernd zu beeinflussen. Aus diesem Grund wurde die Anlage in den Jahren 2010/2011 bei laufendem Betrieb um eine dritte Behandlungslinie erweitert und damit die Behandlungskapazität auf insgesamt 850 m³/h erhöht.

Nach der 2015 fortgeschriebenen Flutungsstrategie bleibt die WBA Ronneburg das zentrale Steuerungselement der Flutung. Mit der vorgesehenen Bewirtschaftung des Flutungsraumes in verschiedenen Einstauhöhen muss die Anlage weiterhin verfügbar bleiben und auch bei kurzfristiger Inanspruchnahme der maximalen Behandlungskapazität zuverlässig arbeiten.