EU-Projekt NEXT (New Exploration Technologies) gestartet

Rovaniemi, Finnland, 04.07.2018. Am 23. und 24. Mai 2018 begann während eines Kick-Off Meetings in Rovaniemi, Lappland, das von der Europäischen Union geförderte Forschungsprojekt NEXT (New Exploration Technologies / neue Explorationstechnologien). Im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizon 2020 sollen im Projekt NEXT innovative Explorationstechnologien sowie Datenanalyse-Methoden entwickelt werden. Somit soll eine schnellere, kosteneffiziente, umweltfreundliche und potentiell stärker gesellschaftlich akzeptierte Suche nach Rohstoffen ermöglicht werden.

Das NEXT-Konsortium wird vom Geologischen Dienst von Finnland (GTK) geführt, und besteht aus 16 Projektpartnern aus den sechs EU Mitgliedsstaaten Finnland, Schweden, Deutschland, Frankreich, Malta und Spanien, darunter Forschungseinrichtungen, Hochschulen, Dienstleistungs- und Bergbauindustrieunternehmen. Es repräsentiert die wesentlichen Erzbergbauregionen in Europa: den Baltischen Schild, den Iberischen sowie den zentraleuropäischen Teil des Variszischen Gebirgsgürtels. „Diese wirtschaftlich außerordentlich bedeutsamen Erzprovinzen besitzen eine vielfältige Geologie mit offensichtlichem Potential für verschiedene Arten von neuen mineralischen Ressourcen”, so Vesa Nykänen, Forschungsprofessor und wissenschaftlicher Koordinator des Projektes. „Die Erzvorkommen in diesen Gürteln sind die am besten geeigneten Quellen für strategisch wichtige, High-Tech- und andere wirtschaftlich bedeutende Metalle in der EU."
Das Projekt baut auf drei Säulen des technischen Fortschrittes auf: (1) Modellierung von Mineralsystemen, (2) Explorationsmethoden und -konzepte, sowie (3) Datenverarbeitung und Datenintegrations-Tools. NEXT soll das Wissen aus der Erforschung von geologischen Mineralsystemen mit neuen fortschrittlichen Explorationstechniken verbinden. Die Entwicklung von geeigneten Datenanalyse-Techniken ist ein entscheidender Schritt, um das Optimum aus der enormen Menge an Explorationsdaten heraus zu bekommen – bei gleichzeitig reduzierten Kosten und höherer Genauigkeit. In diesem Sinne unternimmt NEXT Schritte in Richtung effizienterer, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltiger Erzexploration. „Dies wird letztendlich zu höheren Erfolgsraten in der Exploration und der Entdeckung neuer Vorkommen führen, die wichtig für die Rohstoffversorgung für die europäische Industrie sind, jetzt und in der Zukunft“, betont Vesa Nykänen.
Die Hauptbestandteile und Ziele des Projektes sind:

  • Erstellung von fundierten konzeptionellen 3D-Modellen für ausgewählte Zielgebiete, die in Kombination mit mineralogischen Indikatoren die Position und Größe eines Erzvorkommens in der Tiefe voraussagen,
  • Entwicklung luftgestützter Elektromagnetik- (EM) Methoden (auch mit UAVs),
  • Verbesserung, Vereinfachung und Verbreitung von kosteneffizienten und umweltfreundlichen Multi-Source oberflächengeochemischen Explorationstechniken,
  • Integration von spektralen, mehrskaligen, multisensoriellen Explorationsdaten,
  • Entwicklung einer Software für selbst-organisierende Karten, die die Analyse von riesigen Datenmengen erlaubt, um charakteristische Muster für bestimmte Lagerstättentypen zu finden,
  • Entwicklung praktischer Leitfäden und Strategien, die das Verhältnis zwischen Industrie und der lokalen Bevölkerung verbessern.

„Die entwickelten Methoden sollen vom Beginn der Explorationsarbeiten an die derzeit hohen Explorationskosten reduzieren und dabei gleichzeitig die gesellschaftliche Akzeptanz und Partizipation steigern”, erklärt Projektmanager Juha Kaija vom GTK. „Darüber hinaus können die verringerten Umweltauswirkungen der neuen Technologien und das verbesserte Wissen über die Einflussfaktoren auf die öffentliche Zustimmung helfen, die gesellschaftliche Akzeptanz sowohl von Exploration als auch Bergbau zu fördern, und dadurch die weitere Entwicklung der europäischen Rohstoffindustrie zu unterstützen.”
Das Projekt hat ein Budget von 6,9 Mio. € und eine Laufzeit von 3 Jahren.

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Torsten Gorka
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