Unsere als Jahrestagung 30+1 bezeichnete, dem ausgefallenen Jubiläum des letzten Jahres geschuldete Veranstaltung, stand als Präsenzveranstaltung durchaus unter dem Vorbehalt, dass es vor Beginn noch Beschränkungen, die der Corona-Pandemie geschuldet sind, kommen könnte. Der Aufwand, ein entsprechendes Hygienekonzept für die Veranstaltung anzufertigen, war ohnehin höher als sonst. Aber es sollte ja eine Veranstaltung mit persönlichen Begegnungen und Gesprächen werden. So gesehen, reiht sich diese Jahrestagung in die Liste derjenigen wenigen Veranstaltungen des Jahres ein, die als Präsenzveranstaltung durchgeführt werden konnten.

Zum Programm gehörten die turnusmäßige Mitgliederveranstaltung, ein Kolloquium, ein Begleitprogramm, eine Abendveranstaltung und am nächsten Tag die Exkursion in die „Berliner Unterwelten“. Alles konnte bei gutem Wetter absolviert werden, was ein wenig von den leider zu diesem Zeitpunkt im Hotel noch andauernden Baumaßnahmen ablenkte. Ein Mittagessen mit Blick auf die ehemalige Preußische Geologische Landesanstalt, dem späteren Zentralen Geologischen Institut und Ministerium für Geologie der DDR, dem Gründungsort des VBGU im Jahre 1990 (heute Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur), beendete am Sonnabend die Jahrestagung.  

Am Beginn der Mitgliederversammlung konnten wir ein neues Mitglied in unseren Verband aufnehmen, die Kupferschiefer Lausitz GmbH (KSL), vertreten durch Herrn Urioste. Wir freuen uns, dass die KSL wieder in unseren Verband zurückkehrt ist und freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit.

Die Vorträge beinhalteten aktuelle Bergbau-Projekte in Sachsen, Niedersachsen und Thüringen, wo auch unsere Vortragenden ihren Arbeitsort haben.

Eröffnet wurde die Vortragsveranstaltung mit einem Vortrag unseres Präsidenten, Michael Seifert (SCHACHTBAU NORDHAUSEN GmbH). Er informierte über den aktuellen Stand der Schachtsanierung Reiche Zeche in Freiberg. Den ersten Teil dieses Vortrages hielt der Koautor, Herr Frank Reuter, von der TU Bergakademie Freiberg.

Daran anschließend referierte Herr Dr. Michael Paul (Wismut GmbH) über die zukünftigen Aufgaben der Wismut GmbH bei der Sanierung der ehemaligen Hinterlassenschaften des Uranbergbaus der Wismut. Seine Betrachtungen bezogen Aufgaben, die bis ins Jahr 2035 reichen, ein.

„Die Bedeutung des Kaolins „Seilitzer Erde“ für Meissener Porzellan® und der Neuaufschluss im Erdenwerk Seilitz“ war der Titel der Präsentation, die Frau Dr. Bianca Boenke von der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH, einem unserer neuen Mitgliedsunternehmen, vortrug. Im Anschluss daran zeigte Herr Jens Köhler von der Bundesgesellschaft für Endlagerung auf, welche Aufgaben und Herausforderungen „Die Rückholung der radioaktiven Abfälle aus der Schachtanlage Asse II“ beinhaltet.

Ein Thema, dass zukünftig ebenfalls von Interesse sein könnte, betrifft die Verwertung leichtbelasteter Böden und Bauschutt. Dieses Thema wurde uns durch Herrn Dr. Wieland Kögel mit seinem Vortrag „Technische Bauwerke - ein Baustein zur Verwertungsquote von leichtbelasteten Böden und Bauschutt“ nähergebracht.

Im Anschluss an das Kolloquium konnten bei der Abendveranstaltung mit Blick auf das illuminierte Berlin am Alexanderplatz, die gewonnenen Erkenntnisse diskutiert und vertieft werden.

Die Exkursion „Unterirdisch in die Freiheit“, eine Tour im Programm der Berliner Unterwelten e.V., war bewusst zum Thema 60 Jahre Mauerfall in diesem Jahr als Exkursion gewählt worden. Sie zeichnete die Situation in den 60´er und 70 ´er Jahren zum Thema der Fluchttunnel zwischen dem Ost- und den Westsektoren in Berlin, während des Kalten Krieges, nach.

Ein herzlicher Dank geht an das alle Vortragenden und Aktiven, die zum Gelingen der Jahrestagung beigetragen haben. Insbesondere auch an den letztgenannten Verein „Berliner Unterwelten e.V.“ für die Durchführung der Exkursion unter den eingeschränkten Hygiene-Bedingungen.

Ein zur Tagung erschienener Tagungsband für die Teilnehmer enthält die Zusammenfassungen aller Vorträge des Kolloquiums und eine Übersicht zur Fachexkursion. Für die kreative Umsetzung und Fertigstellung des Tagungsbandes danken wir Herrn Christian Neifer.

Wir würden uns freuen, wenn wir Sie im nächsten Jahr wieder als Gast auf unserer VBGU-Jahrestagung begrüßen könnten. Dann hoffentlich unter besseren Rahmenbedingungen und ohne Einschränkungen der Teilnehmerzahl.

Ein herzliches Glück auf!

(Bilder der Veranstaltung copyright Alisch/VBGU)