Wismut-Altstandort Halde 42 wird zum Landschaftspark im Stadtkern

Johanngeorgenstadt. Nach Ende der Sanierungsmaßnahmen an der Halde Schacht 42 im November vergangenen Jahres sind auch die Arbeiten am Wegesystem auf dem Objekt abgeschlossen. Die 12.500 Quadratmeter große Fläche wurde begrünt und soll als Landschaftspark zur „Grünen Lunge“ der Innenstadt von Johanngeorgenstadt werden.

Das 300 Meter lange Wegesystem verbindet nun den Parkplatz an der Großpyramide mit dem Pferdegöpel. Die gesamte Fläche wird noch durch Einzelpflanzungen der Stadt aufgewertet. Im Herbst dieses Jahres erfolgt dann auf drei Flächen im Stadtgebiet die Ersatzaufforstung des im Zuge der Sanierung gerodeten 1,2 Hektar Baumbestandes.

Die Halde 42 ist eines von 44 Objekten des frühen Uranerzbergbaus, die im Rahmen der sächsischen Wismut-Altstandorte in Johanngeorgenstadt saniert werden. Aufgrund der zentralen Lage im touristisch geprägten Stadtzentrum war aus Gründen des Strahlenschutzes die Sanierung der 1,25 Hektar großen Fläche erforderlich.

Nach einer umfangreichen Planungsphase begannen im April 2019 die Bauarbeiten an der Halde. Im Vorfeld wurde bereits 2018/2019 der Schacht 42 mit den angeschlossenen Grubenbauen, im Zentrum der Haldenfläche, verwahrt. Insgesamt wurden bei der Sanierung 13.000 Kubikmeter Material abgetragen. Dadurch wurden sämtliche Böschungen abgeflacht, so dass eine durchgehende Sichtachse vom Parkplatz mit der Pyramide zum Pferdegöpel entsteht. Im Rahmen der Sanierung wurden außerdem 152 Garagen abgebrochen und fachgerecht entsorgt. Weitere 107 Garagen konnten bestehen bleiben. Auch der Fußweg an der Schwefelwerkstraße wurde vorläufig asphaltiert. Der Komplettausbau der Straße ist von der Stadt für die nächsten Jahre geplant.

Die angelegten Wege führen auch am Schacht 42 vorbei, der als Schauobjekt mit historischem Schachtmauerwerk als Sachzeuge des frühen Bergbaus erhalten geblieben ist. Im November 2019 wurde hier ein Gedenkstein zur Erinnerung an den frühen Uranerzbergbau der Wismut eingeweiht.
Die Gesamtkosten für die Sanierung der Halde Schacht 42 beliefen sich auf 1,1 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgt wie bei allen Wismut-Altstandorten zu je 50 % vom Bund und vom Freistaat Sachsen.

Die Halde 42 ist ein Relikt des frühen Uranerzbergbaus und nicht Eigentum der Wismut GmbH. Sie wurde von 1948 bis 1950 von der damaligen SAG Wismut angelegt und entstand durch die Ablagerung von Abraummaterial des Schachtes 42.