Wismut Pressemitteilung: Spatenstich am Wismut-Altstandort Absetzanlage Dänkritz 2

Dänkritz. Die Wismut GmbH beginnt mit einem weiteren übertägigen Großprojekt im Rahmen der Wismut-Altstandortsanierung. Mit der Sanierung der dritten industriellen Absetzanlage (IAA) wird der letzte radioaktive Schlammteich bei Zwickau sicher verwahrt. Nachdem vorbereitende Arbeiten bereits im Herbst 2021 starteten, können nun erste Erdarbeiten ausgeführt werden.

Von der IAA Dänkritz 2 gehen trotz ihres fast natürlichen Aussehens nach wie vor eine Reihe ernsthafter Gefährdungen aus. Vor allem die nicht gegebene geotechnische Standsicherheit sowie radiologische Umwelteinflüsse erfordern die Sanierung der Anlage. Die Kosten für die Gesamtmaßnahme werden nach gegenwärtiger Planung rund 11,2 Mio. Euro betragen.

Seit September 2021 sind vorbereitende Maßnahmen erfolgt. Vorhandene Wald- und Gehölzbestände mussten gerodet werden; außerdem wird derzeit noch eine Rohrleitung zum Ableiten des Wassers von der Anlage verlegt. Für die vor Ort ansässige Zauneidechse ist ein Ersatzhabitat angelegt worden.

Derzeit erfolgt die Baustelleneinrichtung. Neben einer Stellfläche für Baugeräte müssen u. a. Lager für Baumaterial, Stapelbecken, Schächte und Rohrleitungen für die Wasserhaltung während der Bauarbeiten, eine Reifenwaschanlage sowie ein Stromanschluss installiert werden. Im zweiten Halbjahr 2022 sind weitere Arbeiten, wie das Mähen des Schilfes im Freiwasserbereich der IAA und das Beseitigen von Bäumen und Bewuchs in weiteren Abschnitten der Sanierungsfläche, geplant. Dies ist
die Voraussetzung für den Beginn der eigentlichen Sanierungsarbeiten im Jahr 2023.

Technologisch wendet die Wismut das gleiche Verfahren an wie bei der Sanierung der anderen Absetzanlagen. Die sogenannte In-Situ-Verwahrung beinhaltet die folgenden wesentlichen Schritte:

  • Entfernen des Wassers aus dem Becken
  • Fassen und Reinigen der kontaminierten Wässer in einerWasserbehandlungsanlage während der Bauphase
  • Aufbringen einer sogenannten Zwischenabdeckung mit Geotextilien,Geogitter, Drainagedochten und Mineralboden
  • Konturierung des Außendammes und der Beckenoberfläche
  • Endabdeckung der Anlage, abschließende Begrünung und landschaftspflegerische Maßnahmen
  • Bau von Gräben und Systemen zur Ableitung des Oberflächenwassersder endabgedeckten Flächen
  • Naturschutzfachliche Kompensationsmaßnahmen im Bereich der IAA Dänkritz 2 und der IAA Helmsdorf


Die Sanierung der industriellen Absetzanlage Dänkritz 2 soll im Jahr 2027 abgeschlossen werden. Ziel ist es, die Anlage so zu sanieren, dass in Zukunft keine aktive Nachsorge erforderlich ist.

Die IAA Dänkritz 2 ist ein Wismut-Altstandort südlich der Ortslage Dänkritz bei Zwickau. In den Jahren 1955 bis 1958 waren Aufbereitungsabgänge der Uranerzaufbereitung Crossen in einen abgeworfenen Kiestagebau, die heutige IAA Dänkritz 2, eingespült worden. Bereits 1959 wurde die IAA Dänkritz 2 (zusammen mit der benachbarten IAA Dänkritz 1) in die Rechtsträgerschaft des damaligen Rates des Bezirkes Karl-Marx-Stadt übertragen.

Die Absetzanlage befindet sich nicht im Eigentum der Wismut GmbH und fällt nicht unter das Wismut-Gesetz vom 12. Dezember 1991. Sie ist Sanierungsobjekt im Rahmen des Verwaltungsabkommens zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Sachsen zur Sanierung der
sächsischen Wismut-Altstandorte.

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