Für die Bemessung des Tunnels und Planung der Arbeiten mit Tunnelbohrmaschine war die Charakterisierung der anstehenden lockeren und weichen Sedimente im Bereich der Tunnelachse kritisch. Chefgeophysiker Frank Meier und Projektleiter Dipl.-Ing. Roberto Quaas erläutern: „Das Problem war vielschichtig. Zum einen bedurfte die Bodenbeschaffenheit einer speziellen Bohr- und Probenahmetechnologie zur Gewinnung ungestörter und durchgängiger Sedimentproben, zum anderen waren Erkundungsbohrungen im stark befahrenen und militärisch geschützten Suezkanal von schwimmenden und stehenden Plattformen nicht gestattet. Es lagen nur spärliche Informationen zur Geologie im Bereich unterhalb des ca. 400 m breiten Kanals vor. Es galt eine intelligente und alternative Erkundungsmethodik zu entwickeln und auszuführen.“
Fugro setzte sich mit einem multidisziplinären, methodischen Erkundungsansatz durch. Landseitig wurde eine spezielle Bohr- und Probenahmetechnik (3-fach Seilkernbohrungen) mit geotechnischen (Pressiometer) und geophysikalischen Bohrlochmessverfahren (Flowmeter, Lithologging, Bohrlochseismik) als direkte Aufschlussverfahren angewandt und durch eine kombinierte Land- und Flachwasserseismik (Hybrid P- & S-Welle) ergänzt. Die bathymetrische Vermessung des Kanalbodens im Bereich der Tunnelachse erfolgte durch Fugro Ägypten.
Alle Erkundungsarbeiten wurden im ersten Quartal 2017 erfolgreich beendet.