Wismut aktualisiert Sanierungsprogramm

Chemnitz. Das Bundesunternehmen Wismut GmbH hat das Programm zur Sanierung der Hinterlassenschaften des Uranerzbergbaus in Sachsen und Thüringen aktualisiert. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat dieses als Gesellschafter nun offiziell als Grundlage für die künftigen Sanierungs- und Langzeitaufgaben des Bergbausanierers bestätigt.

Die Wismut GmbH saniert seit 1991 die vom Uranerzbergbau geschädigten Gebiete und ist seit 2010 beauftragt, alle fünf Jahre ihre noch anstehenden Aufgaben zu prüfen und zu aktualisieren. Betrachtungszeitraum sind laut Vorgabe 30 Jahre, d. h. das erarbeitete Dokument bezieht sich auf die Aufgaben von 2016 bis 2045.
Das Sanierungsprogramm 2015 berücksichtigt den aktuellen Sanierungsfortschritt, die im Sanierungsprozess gewonnenen Erfahrungen, die neuesten technischen und genehmigungsrechtlichen Entwicklungen sowie Preis- und Kostensteigerungen der letzten Jahre. Der aktualisierte Fortgang der Arbeiten wurde vom Gutachter des BMWi, der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), Anfang November 2015 stichprobenartig geprüft und positiv bewertet.
Die neue Planung zeigt den Abschluss der Kernsanierung an den einzelnen Standorten. Am längsten werden die Arbeiten an der industriellen Absetzanlage Culmitzsch am Standort Seelingstädt dauern. Im Jahr 2028 werden dort die Sanierungsarbeiten beendet.

Nach Abschluss der Sanierung an den einzelnen Objekten verbleiben noch Langzeitaufgaben, die zur dauerhaften Sicherung des Sanierungserfolges erforderlich sind. Aktive Nachsorge, Überwachung der ehemaligen Bergbau- und Aufbereitungsstandorte und vor allem das Wassermanagement werden Aufgaben für die nächsten zwei bis drei Jahrzehnte sein. Der größte Aufwand wird dabei auf die Fassung und Behandlung von Flutungs- und Sickerwasser entfallen. Eine langfristige Behandlung dieser kontaminierten Wässer ist aus strahlenschutzrechtlichen und wasserrechtlichen Gründen an fast allen Standorten zwingend notwendig. Die Dauer der Wasserbehandlung wird vom Schadstoffpotential der gefassten Wässer bestimmt.

Das Wismut-Programm beinhaltet diese Langzeitaufgaben und hat diese mit dem Sanierungsprogramm 2015 definiert. Sie sind nicht weniger anspruchsvoll und benötigen auch künftig das volle Engagement, die Kompetenz und den Einsatz neuen Know-hows. Die dafür benötigten Mittel stellt die Bundesregierung weiterhin zur Verfügung.
Parallel zum Sanierungsprogramm wurde außerdem ein detailliertes Personalkonzept bis 2020 mit einem Ausblick bis zum Sanierungsende erarbeitet. Damit soll die Aufgabenerfüllung trotz der sinkenden Personalzahl auch in Zukunft weiter optimal abgesichert werden. Gleichzeitig wird die fachliche Kompetenz des Unternehmens bis in die Langzeitaufgaben gewährleitet.

Seit 25 Jahren wird die Sanierung der vom Uranerzbergbau geschädigten Regionen in Sachsen und Thüringen vorangebracht. Es ist viel geschafft und viel hat sich verändert. Die untertägigen Arbeiten sind größtenteils beendet, die Bergwerke nahezu durch Flutung saniert. Über Tage sind es nicht mehr triste vom Bergbau gezeichnete Orte, die die Wismut-Region kennzeichnen, sondern Landschaften, die sich wieder in das Bild der Region einfügen und eine Perspektive bieten. Bisher hat das bundeseigene Unternehmen Wismut GmbH für die Sanierungsaufgaben in Sachsen und Thüringen rund 6 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt dafür ausgegeben.