Chemnitz. Die Wismut GmbH hat den aktuellen Umweltbericht 2020 veröffentlicht. In dem jährlichen Bericht sind umfassende Ergebnisse der Sanierungsarbeiten sowie der Umweltüberwachung des vergange¬nen Jahres dargestellt. 2020 standen 124,5 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt für das Arbeitsprogramm des Unternehmens zur Verfügung. Insgesamt wurden seit Beginn der Sanierungsmaßnahmen 1991 bis Ende 2020 6,8 Mrd. Euro durch die Bundesregierung bereitgestellt.
Wie die gesamte Republik wurde auch die Wismut GmbH im Februar 2020 von der ersten Corona-Welle überrascht. Schnell wurde klar, dass in sämtlichen Bereichen der Situation entsprechend die Arbeit neu zu organisieren war. Prämisse war dabei, systemrelevante Prozesse abzusichern und damit eine Gefährdung der Umwelt auszuschließen. Dazu zählten prioritär die Wasserbehandlung einschließlich Prozessüberwachung und Laboranalytik sowie das Umweltmonitoring. Die Überwachung der Ableitung wasser- und luftgetragener Schadstoffe in die Umwelt wurde ohne Abstriche aufrechterhalten. Die wichtigen kritischen Prozesse wie u. a. die Wasserbehandlung wurden durch das Programm abgesichert; Überschreitungen festgelegter Ableitwerte auch unter Pandemiebedingungen vermieden.
Trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen des Jahres 2020 hat die Wismut GmbH alle wesentlichen Maßnahmen des Arbeitsprogrammes umgesetzt. Die Sanierungsvorhaben an allen Standorten wurden fortgesetzt. Schwerpunkte der physischen Arbeiten waren u. a. die Konturierung und Endabdeckung der industriellen Absetzanlagen im Sanierungsbereich Ronneburg, Arbeiten auf der Markus-Semmler-Sohle und die bergmännische Sicherung von Tagesöffnungen in Schlema-Alberoda. Der Ausbau und die Optimierung des Wassermanagements einschließlich Wasserbehandlung an den Sanierungsstandorten, Halden- und Flächensanierung einschließlich Wasser- und Wegebau sowie Pflege-, Wartungs- und Instandhaltungsleistungen um die Sanierungsergebnisse zu sichern, waren weitere zentrale Aufgaben.
2020 wurden auf 14 Halden, dem Tagebau Lichtenberg und der Industriellen Absetzanlage Trünzig auf rund 570 ha Nachsorgemaßnahmen zur Erhaltung des Sanie¬rungserfolges durchgeführt. Es wurden insbesondere Wege unterhalten, Gräben und Durchlässe gesäubert sowie Mäharbeiten durchgeführt.
An dem bis 2028 am längsten dauernden Großprojekt der Wismut GmbH, der Absetzanlage Culmitzsch, konnten durch die anhaltende trockene Witterung erneut sehr hohe Umfänge realisiert werden. Pandemiebedingte Leistungsrückstände wurden im zweiten Halbjahr weitgehend aufgeholt.
Zu den Schwerpunkten gehörte auch die Entwicklung und Optimierung infrastruktureller Anlagen und Einrichtungen. Am Standort Königstein wurde der Probebetrieb der umgebauten Aufbereitungsanlage für Flutungswasser aufgenommen und der Rückbau nicht mehr benötigter Gebäude fortgesetzt. In Helmsdorf konnte der Neubau einer Anlage für die Langzeitwasserbehandlung weitgehend abgeschlossen werden.
Wichtige Vorhaben und konzeptionelle Betrachtungen mit zukunftsweisen¬dem Charakter mussten bewältigt werden. Das Sanierungsprogramm 2020 wurde bestätigt, es blickt bis zum Jahr 2050. Die sogenannten Lang¬zeitaufgaben konnten weiter untersetzt und noch benötigte Forschungs- und Entwicklungsleistungen präzisiert werden.
Als Projektträger für die Sanierung der sächsischen Altstandorte hat die Wismut GmbH 72 Projekte über und unter Tage bearbeitet; einige Gro߬projekte konnten abgeschlossen werden. So sind die Halde 65 in Aue-Bad Schlema umgelagert und die Halde 42 in Johanngeorgenstadt saniert wor¬den.
Interessierte Bürger können sich den Bericht mit den Ergebnissen der Sanierungsarbeiten und der Umweltüberwachung des Jahres 2020 unter www.wismut.de herunterladen.